22. Juli 2012

Rezension zu "Die Verlorenen von New York" von Susan Beth Pfeffer



Verlag: Carlsen 
 
Originaltitel: The Dead and the Gone 

Erscheinungsdatum: 17.03.2011
 
ISBN: 978-3551582195
 

Seiten: 350 Seiten
 

Preis: 16.90 €
 
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Fortsetzung von: Die Welt, wie wir sie kannten



Alex legte seinen Schwestern einen Zettel hin, auch wenn sie wahrscheinlich noch schlafen würden, wenn er zurückkam, und schlug den Weg zur Columbus Avenue ein. Mit einem Stoßgebet überquerte er den Broadway und lief die zwei Blocks zur Kirche hinauf. Die Sonne strahlte vom Himmel, aber der Mond war trotzdem gut zu sehen, wie das tagüber manchmal vorkam. Nur war er zu groß. Viel zu groß...


Seit der Mond aus seiner Umlaufbahn gestoßen wurde, ist auf der Erde nicht so, wie es einmal war. Erbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüche haben die Welt verwüstet. Ob es jemals so sein wird wie früher?
Diese Frage stellt sich Alex jeden Tag. Den nachdem der Asteroid auf dem Mond eingeschlagen ist und das Chaos ausbrach, sind seine Eltern beide verschwunden. Nun ist es an Alex, sich um seine zwei kleinen Schwestern Briana und Julie zu kümmern.


Wow, ich liebe das Cover total! Zu sehen ist der viel zu große Mond über der Skyline von New York. Das ganze Cover hat etwas ziemlich bedrohliches an sich, ist aber trotzdem wunderschön anzuschauen.


Der Schreibstil von Susan Beth Pfeffer gefiel mir hier auch wieder sehr gut. Er ist leicht zu lesen und sehr flüssig. Dieses mal ist das Buch nicht direkt in Tagebuchform verfasst, es ist in der dritten Person geschrieben und Alex wird die ganze Zeit über begleitet. Was mir sehr gut gefiel, sind die Datumsangaben über jedem Abschnitt.


Alex gefiel mir als Hauptprotagonist sehr gut. Anfangs wirkt er noch sichtlich überfordet mit der ganzen Situation. Von seinen Eltern fehlt jede Spur und seine zwei kleinen Schwester müssen versorgt werden und Nahrung für sie herbeigeschafft werden. Mit der Zeit wächst Alex an dieser Aufgabe und seine Entwicklung die er im Buch durchmacht, wirkt sehr glaubhaft auf mich.

Julie hingegen konnte ich anfangs gar nicht leiden. Sie war eine kleine Nervensäge, die nur an sich denkt. Nach und nach wurde sie mir aber sympathischer und langsam wuchs sie mir ans Herz. Julie hat im Buch wohl die größte Entwicklung durchgemacht, gegen Ende hin gefiel sie mir sogar besser als Alex.

Bei Briana hingegen wars genau andersherum. Sie mochte ich auf Anhieb und auch ihre starke Liebe zu Gott gefiel mir sehr gut. Allerdings ging sie mir mit der Zeit etwas auf die Nerven, weil sie einfach die Hoffnung nicht aufgibt, dass die Eltern wiederkommen und alles wieder gut wird. Das so eine Einstellung in diesen schweren Zeiten nicht gerade gut ist, kann man sich ja denken.

Wer mir noch sehr gut gefallen hat, war Alex' Kumpel Kevin. Er ist zwar nicht allzusehr in die Handlung involviert, die Szenen mit ihm haben mir aber sehr gut gefallen!


Der Nachfolger von "Die Welt, wie wir sie kannten", ist genauso bedrückend und erschreckend wie sein Vorgänger!
Hier wird einem wieder das ganze Ausmaß einer schrecklichen Katastrophe bewusst, wie sie meiner Meinung nach auch jederzeit in Wirklichkeit auftreten kann.

Das Zukunftsszenario das uns in "Die Verlorenen von New York" geboten wird, ist einfach erschreckend! Erdbeben, Tsunamis und Vulkanausbrüche vertreiben die Leute aus ihren Heimatstädten. Durch die ganzen Vulkanausbrüche auf der Welt, ist der Himmel voll mit Vulkanasche und die lebenswichtige Sonne kommt nicht mehr hindurch. Dadurch wird natürlich die schlimmste Katastrophe ausgelöst - Die Nahrung wird knapp.

Anfangs bekommen Alex und seine Schwester noch genug zu essen, doch je leerer New York wird, desto schwerer wird es an genug Vorräte zu kommen. Alex wird schon so verzweifelt, dass er mit seinem Kumpel Kevin jeden Tag zum Leichenshopping aufbricht. Dabei nehmen sie den Toten, die überall an den Straßen liegen, Schmuck, Mäntel und andere Wertsachen ab und tauschen sie gegen Nahrung ein.

Dabei gabs wirklich einige schreckliche Beschreibungen und das ein oder andere Mal überkam mich wirklich starker Ekel, weil alles so real beschrieben wird.

Natürlich sterben in einer Endzeit-Geschichte sehr viele Personen. Doch Susan Beth Pfeffer hat, was das angeht, einen sehr kalten bzw. nüchternen Schreibstil, sodass hier leider die Emotionen nicht ganz korrekt hochkamen. 

Trotzdem liefen mir bei zwei Personen ein wenig die Tränen über die Wangen, sodass ich großzügig über die Kälte in den Situationen hinweg sehen kann.

Das Ende hat mir sehr gut gefallen. Es legt die perfekte Grundlage für den dritten Band "Das Leben das uns bleibt". 
Der Abschluss der Trilogie ist gerade erschienen und hier werden die beiden Storylines aus Band 1 und 2 zusammengeführt, sodass sich Miranda und Alex begegnen.


Die Verlorenen von New York von Susan Beth Pfeffer steht seinem Vorgänger in nichts nach, im Gegensatz, mir gefiel er sogar ein klein wenig besser, denn hier wird alles etwas lebhafter beschrieben. Für Endzeit-Fans auf jedenfall ein absolutes Must-Read!! 



 Bildquelle: http://bilder.buecher.de/produkte/34/34515/34515304n.jpg

1 Kommentar:

  1. Danke für den Lesetipp. Ich hab gerade erst von King "The Stand – Das letzte Gefecht" ausgelesen. Darum bin ich bei Ekel-Sachen jetzt gut auf dem Laufenden :-)

    Julia

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