Verlag: Carlsen
Originaltitel: This World we live in
Erscheinungsdatum: August 2012
ISBN: 978-3551582751
Seiten: 271 Seiten
Preis: 16.90€
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"Was ist Sonnenlicht?", fragte Rachel.
Ich wollte es ihr beschreiben. Doch ich konnte mich plötzlich nicht mehr erinnern, wie der Himmel ausgesehen hatte, bevor er von den Aschewolken verdeckt wurde. Ich wusste nicht mehr, wie blauer Himmel und grünes Gras und gelber Löwenzahn aussahen. Die Worte - Grün, Gelb, Blau - waren noch in meinem Kopf, aber hätte man mir eine Farbtafel vorgehalten, hätte ich bestimmt Rot mit Blau und Lila mit Gelb verwechselt.
Die einzige Farbe, die ich noch kenne, ist Grau. Grau wie die Asche, der Schmutz und die Trauer.
Ich wollte es ihr beschreiben. Doch ich konnte mich plötzlich nicht mehr erinnern, wie der Himmel ausgesehen hatte, bevor er von den Aschewolken verdeckt wurde. Ich wusste nicht mehr, wie blauer Himmel und grünes Gras und gelber Löwenzahn aussahen. Die Worte - Grün, Gelb, Blau - waren noch in meinem Kopf, aber hätte man mir eine Farbtafel vorgehalten, hätte ich bestimmt Rot mit Blau und Lila mit Gelb verwechselt.
Die einzige Farbe, die ich noch kenne, ist Grau. Grau wie die Asche, der Schmutz und die Trauer.
Ein Jahr ist vergangen, seitdem ein Asteroid den Mond aus seiner Umlaufbahn gestoßen und damit die Hölle auf Erden geschaffen hat.
Miranda kann sich an ein Leben vor der Katastrophe kaum noch erinnern. Immer noch lebt sie mit ihrer Mum und ihren zwei Brüdern Matt und Jon eingepfercht im Haus. Strom, eine funktionierende Heizung und genug zu Essen gehören alles der Vergangenheit an.
Die meisten von Miranda's Freunden haben den Ort verlassen oder sind gestorben. Einzig die wöchentliche Essensration von der Stadt gibt der kleinen Familie Hoffnung.
Doch eines Tages steht Miranda's Dad in der Tür. Mit seiner Frau Lisa und dem Baby Gabriel. Aber sie haben noch mehr Leute mitgebracht. Freunde, die sie unterwegs getroffen haben, unter anderem Alex und seine Schwester Julie...
Das Cover von "Das Leben das uns bleibt" passt wieder sehr gut in die Reihe! Natürlich sieht man wieder den überdemensional großen Mond, der sehr bedrohlich auf mich wirkt. Unterhalb des Mondes sieht man wie einige Menschen in der Schneelandschaft unterwegs sind.
Der Schreibstil von Susan Beth Pfeffer ist auch hier wieder angenehm und flüssig zu lesen. Dieses mal ist das Buch wieder in der Tagebuchform aus Miranda's Sicht geschrieben.
Diese Form der Schreibweise finde ich sehr gelungen, da man sich richtig gut in Miranda hineinversetzen kann und ihre Ängste und Hoffnung am eigenen Leib erleben kann.
Wir treffen in diesem Buch Charaktere aus "Die Welt, wie wir sie kannten" und "Die Verlorenen von New York" wieder. Das hat mir sehr gut gefallen, denn gerade Alex und Julie sind mir im zweiten Band sehr ans Herz gewachsen.
Miranda hat sich nicht allzu sehr verändert in dem Jahr. Sie ist immernoch die gleiche wie damals, außer, dass sie sich jetzt langsam mit dem Leben abgefunden hat, das sie jetzt führen muss. Miranda gefiel mir als Protagonistin sehr gut, sie trifft immer die richtigen Entscheidungen und hat meiner Meinung nach, den besten Durchblick.
Alex gefiel mir hier auch wieder sehr gut. Er hat eine ziemliche Entwicklung durchgemacht zwischen Band 2 und 3. Er ist nicht mehr ganz so aggressiv und will einfach nur erreichen, dass es Julie gut geht, selbst, wenn er dadurch leidet.
Julie fand ich ja schon gegen Ende von Band 2 super! Sie hat einen unerschrockenen Glauben an Gott und denkt, dass alles wieder gut wird. Durch sie hat das Buch manchmal sogar etwas fröhliches an sich.
Die restlichen Charaktere fand ich auch alle super, bis auf Matt und seine Frau Syl. Matt fand ich in Band 1 noch ganz okay, aber er wirkt auf mich die meiste Zeit einfach nur rechthaberisch und nervig. Genauso ist es mir mit Syl ergangen.
"Das Leben das uns bleibt" ist der dritte Band der Last-Survivors-Reihe von Susan Beth Pfeffer. Die ersten beiden Teile "Die Welt, wie wir sie kannten" und "Die Verlorenen von New York" haben mir ja schon super gefallen, dementsprechend hoch waren meine Erwartungen an Band 3.
Diese wurden zum Glück auch teilweise erfüllt.
Die Geschichte ist wieder super! Wir finden und wieder bei Miranda und ihrer Familie, um die es schon in Band 1 ging. Dort geht alles noch seinen gewohnten Gang - Essen - Schlafen - Weiterleben. Jetzt ist Sommer, aber es hat sich nicht viel geändert, es liegt immer noch etwas Schnee. Der einzige Lichtblick sind die Tüten mit Essen, die man jeden Montag in der Stadt abholen kann. Damit bewahrt die Familie sich immerhin vorm Verhungern.
Bis zu dem Tag, wo Miranda's Dad vor der Tür steht, ist die Handlung relativ langweilig. Die Familie macht nicht viel, es ist immer das gleiche im Prinzip. Doch als Miranda's Dad und seine kleine Familie und seine Freunde vor der Tür stehen, kommt die Handlung ins Rollen.
Auf einmal sind viel zu viele Leute in dem kleinen Haus und für so viele Leute wird das Essen nicht lange reichen. Doch die Familie findet eine Lösung, sodass alle in der Stadt bleiben können.
Auf einmal sind viel zu viele Leute in dem kleinen Haus und für so viele Leute wird das Essen nicht lange reichen. Doch die Familie findet eine Lösung, sodass alle in der Stadt bleiben können.
Einzig Alex und Julie, die wir aus Band 2 kennen, sind ein kleiner Störfaktor. Denn Alex will Julie in ein Kloster bringen, was die Familie aber auf keinen Fall zulassen will. Dadurch kommt es immer wieder zu Streitereien, die die Handlung am laufen halten.
Auch die Spannung kommt nicht zu kurz, gerade kurz vor Ende kocht alles nocheinmal richtig hoch und wir müssen auch von geliebten Charakteren Abschied nehmen.
Auch die Spannung kommt nicht zu kurz, gerade kurz vor Ende kocht alles nocheinmal richtig hoch und wir müssen auch von geliebten Charakteren Abschied nehmen.
Jetzt kommen zwei kleine Kritikpunkte!
Erstens: Der Schreibstil von Susan Beth Pfeffer ist ab und zu wirklich sehr emotionslos. Gerade wenn ein geliebter Charakter stirbt, wird das einfach so abgehakt und sofort kehrt man zu Tagesordnung über. Kann ja sein, dass die Protagonisten so abgestumpft sind schon, aber mir sagte dieses emotionslose absolut nicht zu.
Zweitens: Eigentlich hatte ich mich darauf ja gefreut... Schon als ich Band 2 zu Ende gelesen hatte und erfahren habe, dass Alex und Miranda in Band 3 aufeinander treffen, ging ich von einer kleinen, aber feinen Liebesgeschichte aus. Denn sowas brauche ich einfach in einem Buch, auch wenn da gerade die Welt untergeht.
Aber diese Liebesgeschichte hier geht einfach nur zu schnell. Die zwei sehen sich und Peng! "Lass uns heiraten Baby, ich liebe dich so unendlich doll!" Das hat mir absolut nicht gefallen, es ging zu schnell und war auch absolut nicht nachvollziehbar.
Trotz der Kritikpunkte ist "Das Leben das uns bleibt" eine würdige Fortsetzung. Erst dachte ich ja, dass der dritte Band der letzte sein würde, doch vorhin habe ich erfahren, dass Susan Beth Pfeffer gerade am vierten Band arbeitet, der voraussichtlich im Herbst 2013 erscheinen soll.
Das finde ich auch echt super, denn das Ende hier ist so dermaßen offen, dass es mich sehr unbefriedigt zurückgelassen hätte, wenns wirklich der Abschlussband sein sollte. Aber so kann ich mich ja auf eine Fortsetzung freuen.
"Das Leben das uns bleibt" ist eine tolle Fortsetzung mit leichten Macken. Man trifft hier altbekannte Charaktere wieder, leidet und hofft mit ihnen und man will einfach nur erfahren, wie es in dieser grauen Welt weitergeht.
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