3. Dezember 2013

Rezension zu "Ich blogg dich weg" von Agnes Hammer



Verlag:  Loewe

Originaltitel:  Ich blogg dich weg

Erscheinungsdatum: 18. März 2013

ISBN: 978-3785577066

Seiten: 156 Seiten

Preis: 5,95 €

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Die Sonne schien mir ins Gesicht und ich schloss die Augen. Mein Herz tat mir immernoch weh. Keiner sollte sehen, in was ich mich verwandelt hatte. Ich musste nachdenken, aber meine Gedanken jagten in meinem Kopf herum, ohne dass ich einen fangen konnte. Ich hätte jetzt nicht sagen können, wie und was ich genau dachte, außer dass ich nicht weinen wollte. Genau, ich wollte nicht weinen. Niemand sollte mir ansehen, wie elend es mir ging. Bis jetzt waren die Tage immer in eine helle und eine dunkle Hälfte aufgeteilt gewesen. Das war jetzt vorbei. Nun war die Dunkelheit überall.
 

Julie hat eigentlich ein tolles Leben! Sie ist wunderschön, beliebt und kann super singen. Mit ihrer Band Jase Noju will sie beim Schulfest auftreten. 

Doch auf einmal erhält Julie seltsame E-Mails. E-Mails, die sie beleidigen, beschimpfen und ihr drohen. Als dann auch noch ein gefaktes Facebook-Profil von ihr auftaucht, beginnt Julie langsam zu verzweifeln. Das Profil stellt Julie als arrogante Zicke da und im nu lästern Klassenkameraden und wildfremde Leute über sie ab.


Julie weiß nicht weiter, aber ignorieren kann sie die Dinge die vorgehen auch nicht. Wie von einer Sucht getrieben, liest sie immer wieder die neuen Kommentare auf dem Profil.


Die gesamte Situation beginnt zu eskalieren, als Julie die Band verlassen will und die Drohungen langsam in Gewalt umschlagen...


Gelb ist jetzt zwar so gar nicht meine Farbe, aber zu dem Buch passt es irgendwie. Der Titel "Ich blogg dich weg" ist in großen Buchstaben auf das Cover geschrieben und unten ist ein Mauscourser zu sehen. Insgesamt ein stimmiges Cover, aber meinen Geschmack trifft es nicht zu 100 %.


Der Schreibstil von Agnes Hammer hat mir ganz gut gefallen. Das Buch liest sich sehr schnell und flüssig, was aber auch an der geringen Seitenanzahl liegen kann. 

Geschrieben ist die Geschichte aus verschiedenen Perspektiven. Haupterzählerin ist natürlich Julie, aber auch ihre Beste Freundin Jasmina, deren Bruder Sebastian und die fiese Ela kommen zu Wort.


Mir haben die Charaktere gut gefallen, jedoch blieben die meisten ziemlich farblos und unausgearbeitet. Aber das ist bei dem oberflächlichen anschneiden der Handlung nicht weiter schlimm.

Mit Julie konnte ich mich schnell anfreunden, wenn auch nicht richtig identifizieren. Denn mit dem Thema Internet-Mobbing hatte ich zum Glück noch nichts zu tun. Natürlich tat Julie mir von Anfang an leid, denn was ihr angetan wird ist schrecklich. Trotzallem merkt man Julie irgendwie an, dass sie nicht komplett aufgibt. 


Sebastian, der Bruder von Julie's Freundin Jasmina, hat mir am besten im Buch gefallen! Er war mir von Anfang an sympathisch und ich dachte mir gleich, dass er eine Schwäche für Julie hat. Auch sein Umgang mit seiner Zicken-Freundin Ela fand ich gut und gerechtfertigt. 


Lisa, die schwarze Fledermaus hat mir auch gefallen. Ihr größter Traum ist es, in einer Band, vorzugsweise in Julie's Band, Schlagzeug zu spielen. In der Schule wird sie von allen gemieden, denn mit ihren schwarzen Goth-Klamotten wird sie zur Außenseiterin. Und auch Lisa hat ein großes Geheimnis, dass sie zu verstecken versucht.
 


Auf "Ich blogg dich weg" hatte ich schon vor einiger Zeit ein Auge geworfen. Durch das viele herumsurfen im Internet wird das Thema Cyber-Mobbing natürlich immer interessanter, deswegen war ich ganz gespannt auf die Geschichte.

Mir hat das Buch auch ganz gut gefallen, durch die relativ kurze Geschichte, die oftmals nur angeschnitten wird, hat es mich jedoch nicht umgehauen. Ich hätte mir da ein paar Seiten mehr gewünscht und das die Mobbing-Geschichte noch mehr ausgebaut wird.


Denn das Thema ist natürlich sehr aktuell! Wie oft liest man, dass junge Teenager und Jugendliche Selbstmord begangen haben, weil sie im Internet fies gemobbt wurden. Gerade durch solche Plattformen wie Facebook kann man relativ schnell in ein schlechtes Licht gerückt werden. Da reicht meist schon ein fieser Kommentar und seinem Profilbild und viele andere ziehen nach mit den fiesen Kommentaren. 


So geht es auch Julie. Sie ist eigentlich sehr beliebt an der Schule, aber irgendjemand scheint es auf sie abgesehen zu haben.


Die anfänglichen beleidigenden E-Mails von Stüpp7 versucht sie noch weitesgehend zu ignorieren, als jedoch das gefakte Profil auf Facebook auftaucht und sich die Kommentare dort häufen, kann Julie das nicht mehr ignorieren.


Das geht dann schon so weit, dass Julie immer wieder nachschauen muss, ob es einen neuen fiesen Kommentar über sie gibt. Es grenzt schon fast an eine Sucht bei ihr.


Die Auflösung war für mich keine Überraschung, ich hatte die Person schon von Anfang an verdächtigt.


 
"Ich blogg dich weg" von Agnes Hammer spricht ein sehr aktuelles Thema an, denn Cyber-Mobbing wird immer "populärer" und immer mehr Menschen machen mit. Das dadurch das Leben junger Menschen zerstört wird, ist den Mobbern meist nicht klar. Das zeigt dieses Buch aber sehr gut! Mir hätte ein wenig mehr Tiefgang zwar gut gefallen, aber trotzdem empfehle ich das Buch jedem, denn mit diesem Thema muss man sich einfach auseinander setzen!!
 

1 Kommentar:

  1. Eigentlich ein spannendes Thema, aber irgendwie klingt das alles sehr oberflächlich und banal. Die Protagonistin ist fast zu perfekt: reicht hübsch und beliebt nicht aus, musste denn auch noch das Klischee mit der Band sein? Auch der hübsche Typ mit der Zickenfreundin ist reichlich stereotyp. Und wenn ich raten müsste, würde ich auf die beste Freundin als Täterin tippen, so rein klischeemässig. Naja, vielleicht bin ich für sowas einfach zu alt...

    LG, Julia

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