24. Mai 2012

Rezension zu "Höllenherz" von Sharon Ashwood




Verlag: Knaur
 

Originaltitel: Frostbound
 

Erscheinungsdatum: 12.09.2011
 

ISBN: 978-3-426-50885-5
 

Seiten: 443
 

Preis: 12.99 €






Lor presste den Waffenlauf wie einen kalten Kuss gegen Talias Stirn. 
"Ich traue dir nicht. Ob du es warst oder nicht, kann ich nicht sagen. Aber ich glaube, dass du Angst vor deinem Meister hast."
Ihr Mund war staubtrocken. "Was willst du machen?"
Er kniff die Lippen zusammen, als gefiele ihm die Frage nicht. Dann musterte er sie, und seine Wut wich einer maßlosen Enttäuschung. Talia fühlte beinahe, wie sie ihr die Haut wärmte.
"Die menschliche Polizei wird dich für schuldig halten und nicht weiter ermitteln. Ich überlasse die dir Wahl. Versuche dein Glück bei ihnen, oder.. " Er verstummte nachdenklich.
"Oder?", krächzte sie ängstlich.
"Oder du bist meine Gefangene. Entscheide dich!" 

Handlung:
Die frisch gewandelte Vampirin Talia lebt derzeit bei Ihrer menschlichen Cousine Michelle in der kleinen Stadt Fairview, in der sehr viele übernatürliche Wesen ihr Zuhause haben. Talia hat eine dunkle, schwere Vergangenheit und hofft, endlich ein neues Leben zu beginnen.  Als sie jedoch eines Abends nach Hause kommt, findet sie Michelle tot in ihrer Wohnung auf...
 
Der attraktive Höllenhund Lor, der mit für die Sicherheit der Übernatürlichen Wesen in Spookytown, einem kleinen Stadtteil von Fairview, zuständig ist, findet Talia als erstes bei ihrer Cousine und zieht den Schluss, dass sie Mörderin ist. Er nimmt sie in seiner Wohnung in Gefangenschaft, um hinter die Wahrheit zu kommen. Denn Lor hat Talia schon öfters aus der Ferne beobachtet und fühlt sich ein wenig zu ihr hingezogen. 

Allerdings ahnt er nicht, dass der wahre Mörder noch auf freien Fuß ist... und Jagd auf Talia macht...

Buchgestaltung:
Endlich mal ein Buchcover, auf dem ein Männliches Gesicht zu sehen ist! Es soll wohl Lor darstellen, allerdings habe ich ihn mir beim lesen anders vorgestellt. Im Hintergrund sieht man einen kleinen Ausschnitt von Spookytown. Auf einem hohen Berg sieht man eine kleine schwarze Gestalt, die wohl einen Höllenhund darstellt. Alles in allem ein sehr schönes Cover!

Schreibstil:
Der Schreibstil von Sharon Ashwood ist angenehm und flüssig zu lesen. Das Buch ist in der dritten Person beschrieben und in den einzelnen Kapiteln werden entweder Talia, Lor und Darak als Hauptperson begleitet. Über jedem neuen Kapitel steht wo die Handlung gerade spielt, sowie der Tag und die Uhrzeit. Hin und wieder sind kleine Ausschnitte vom Ortansässigen Radiosender CSUP eingeblendet, auf dem die Werpuma-Moderatorin Errata Jones lustige und informative Beiträge überträgt. 

Charaktere:
Die Charaktere in Höllenherz haben mir sehr gut gefallen! Vor allem Talia und Lor sind mir beim lesen sehr ans Herz gewachsen, weil die zwei einfach außergewöhnliche Persönlichkeiten sind und super sympathisch. Alle Charaktere die im Buch auftauchen sind gut ausgearbeitet, bei einigen hätte ich mir jedoch gerne etwas mehr Hintergrundwissen gewünscht.
 
Talia ist eine wundervolle Protagonistin! Trotz ihrer dunklen Vergangenheit und ihrem schweren Schicksal, hat sie sich nie unterkriegen lassen und immer für ihr Wohl weitergekämpft. Anfangs konnte sie keinem vertrauen, nur ihre Cousine Michelle hat sie an sich heran gelassen, wenn auch widerwillig, weil sie immer Angst hatte, sie zu verletzten, da sie ihre Blutgier noch nicht wirklich unter Kontrolle hat. Im Laufe der Handlung konnte sie aber immer besser Vertrauen zu anderen Personen fassen und wurde noch mutiger und taffer und vor allem glücklicher.
 
Lor ist ebenfalls ein super Protagonist! Ihm geht sein Rudel über alles und er würde alles für die Sicherheit von ihnen tun. Als Rudelführer hat er natürlich auch eine sehr große Verantwortung, sowie eine passende Höllenhund-Gefährtin finden, was ihm nicht so wirklich passt, da er sehr starke Gefühle für Talia entwickelt. Lor ist dieser typische sexy Beschützertyp und man merkt ihm an, wie viel Talia ihn bedeutet und das er auch alles für sie tun würde.
 
Die Nebencharaktere haben mir auch sehr gut gefallen, besonders die Spürnase Perry, der Uralte Vampir Darak und die Moderatorin Errata Jones.

Meine Meinung:
Mir hat Höllenherz von Sharon Ashwood sehr gut gefallen! Anfangs hatte ich ein wenig Angst, schließlich ist es der 4te Band einer Reihe und die drei Vorgänger habe ich noch nicht gelesen. Allerdings bauen die Bücher nicht wirklich aufeinander auf, sondern haben alle eine eigenständige Geschichte zu erzählen. Die drei Vorgänger werden aber trotzdem bald den Weg in mein Regal finden, denn Sharon Ashwood kann einfach großartig schreiben und super die Spannung aufbauen, sodass ich die anderen Bände unbedingt noch lesen möchte.
 

Die Storyline von Höllenherz ist ziemlich interessant, eine Liebesgeschichte zwischen Vampirin und Höllenhund hatte ich bisher noch nicht gekannt. Ehrlich gesagt, habe ich noch etwas über einen Höllenhund gelesen und es war echt cool, diese faszinierende Spezies kennenzulernen. Gerade weil Lor so ein außergewöhnlicher Typ ist und auch seine Rudelmitglieder mir echt gefallen haben.
 

Die ganze Geschichte ist sehr spannend erzählt, es fängt direkt spannend an und man wird mitten in die Geschennisse reingeworfen. Anfangs war ich noch etwas verwirrt und musste in die Story hineinfinden, aber mit der Zeit ging es.
Am Besten gefiel mir die Entwicklung, die Talia durchgemacht hat, und auch ihre Geschichten über ihre Vergangenheit. Sie hat wirklich sehr viel überstanden und mir standen bei einigen Rückblenden echt die Tränen in den Augen.
 

Allerdings würde ich Höllenherz nicht für jüngere Leser empfehlen, eher so ab 16 +, denn da Lor und Talia zwei sehr heiße Charaktere sind, spielt Sex natürlich auch eine Rolle. Die entsprechenden Passagen haben mir gut gefallen, alles wird sehr ästhetisch beschrieben. Jedoch schoss mir beim lesen eine Frage durch den Kopf, die mich echt sehr interessiert hat. Können sich solche Fabelwesen wie Vampire, Werwölfe und Höllenhunde eigentlich auch eine Geschlechtskrankheit wie z.B. HIV oder Syphilis zuziehen? Wäre echt mal lustig zu wissen ;)
 

Die letzten 100 Seiten fand ich am Besten, die Spannung ist konstant hoch. Obwohl ich erst dachte, es ist alles total vorausschaubar, denn mir war von Anfang an klar, wer der Mörder von Michelle ist, kam zum Ende hin doch noch ein mächtiger Feind auf, mit dem ich überhaupt nicht gerechnet hatte.
 

Höllenherz ist in sich abgeschlossen, allerdings schreibt Frau Ashwood gerade an einem 5ten Band.

Fazit:
Höllenherz von Sharon Ashwood ist ein super Fantasy Roman für zwischendurch. Vor allem gut geeignet für ältere Leser, die einfach mal in eine andere Welt abtauchen wollen! 


Pfotenvergabe: 
Buchgestaltung: 4/5
Schreibstil: 5/5
Inhalt: 4/5

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